1811
Grundsteinlegung für das Krankenhaus
Am 18. März 1811 legte Dekan Nikolaus Tolentin Schuler den Grundstein für ein erstes Krankenhaus am Stollangerle in Zams. Auf eigene Kosten errichtete er ein zweistöckiges Gebäude mit 15 Zimmern zur Versorgung der Armen und Kranken. Die Pflege wurde zunächst von Mädchen und Frauen aus der Umgebung übernommen.
Rasch zeigte sich jedoch, dass es für die Versorgungsaufgaben ausgebildetes Personal benötigt. Die junge Zammerin Katharina Lins wurde hierfür auf dem Fußweg zu den Barmherzigen Schwestern nach Straßburg geschickt. Dort erhielt sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. 1823 kehrte Katharina nach Zams zurück, um ihr Wissen und die damit verbundenen Werte an andere zu vermitteln. Bis heute tragen und prägen die Barmherzigen Schwestern das Krankenhaus Zams.
1870
Rückschlag durch Brandstiftung
Nach der Aufbauphase folgte der Rückschlag: 1870 fiel das gesamte Krankenhaus einer Brandstiftung zum Opfer. Mühsam wurde von der damaligen Generaloberin, Sr. Borgias Aloys, im Talboden das Mutterhaus und am Galuggabhang das Krankenhaus wieder errichtet. In den Folgejahren brachte der Bau der Arlbergbahn (1880-1884) und später der 1. Weltkrieg das Krankenhaus und seine Belegschaft immer wieder an die Belastungsgrenzen.
1934
Zubauten / Modernisierung
Von 1930 bis 1934 wurde das Krankenhaus um den Rundbau (Haus 1) und das Isoliergebäude großzügig erweitert und modernisiert. Mit nur einem Arzt konnten damals rund 2.200 Patient*innen pro Jahr betreut werden.
1939
Kriegsjahre / Lazarett
In den Kriegsjahren (1939-1945) musste fast das gesamte Haus zum Lazarett umfunktioniert werden. Zum Schutz der Patient*innen und der Belegschaft schlug man zahlreiche Stollen in den Felsen des Galugg. Sogar ein behelfsmäßiger OP-Saal wurde im Berg eingerichtet.
1945
Wiederaufbau
Nach dem Krieg konnte das Krankenhaus wieder der regionalen Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden. Unter Generaloberin Sr. Dr.in Bernardina Außerhofer stand 1945 bis 1985 die Weiterentwicklung der medizinischen und pflegerischen Versorgung im Mittelpunkt. Zu diesem Zweck gründeten die Ordensschwestern eine Gesundheits- und Krankenpflegeschule.
1991
Umfassende Sanierung / Neubau Haus 2
1991 wurden, erstmals mit Beteiligung von Gemeinden und Land, unter Generaloberin Sr. Dr.in M. Dominika Moosbrugger weitreichende Sanierungsmaßnahmen sowie die Errichtung von Haus 2 in Auftrag gegeben.
2013
Eröffnung des St. Vinzenz Bildungszentrums
In den darauffolgenden Jahren gewannen die Aus- und Fortbildung neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung zunehmend an Bedeutung. Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule wurde 2011 errichtet und unter dem Namen „St. Vinzenz Bildungszentrum“ 2013 eröffnet.
2017
Neubau Haus 4, Haus 5
Unter der Leitung von Generaloberin Sr. Mag.a Dr.in Maria Gerlinde Kätzler wurden die Häuser 4 und 5 errichtet. 2017 wurden die Tiefgarage sowie die psychiatrische Tagesklinik fertiggestellt. Für die Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen zeichnete Architekt DI Friedrich Falch verantwortlich.
2021
Zubau Haus 3
Mit dem Erweiterungsbau Haus 3 wird eines der größten Infrastrukturprojekte im Oberland realisiert. Die Inbetriebnahme erfolgt stufenweise ab Dezember 2019 mit vorerst drei Operationssälen, Ambulanzbereichen mit Anmelde- und Wartezonen sowie der Aufwach- und Intensivstation.
Im Frühjahr 2021 wurden die neue Eingangs- und Wartezone, die allgemeine chirurgische Station, die operative Sonderklasse, die psychiatrische Bettenstation sowie der Kiosk und die Cafeteria heilBar eröffnet. 2022 wurde der barrierefreie Zugang mit Fußgängerbrücke zum zentralen Gebäudeeingang finalisiert.
2023
Sanierung Haus 1
Von April bis Dezember 2023 finden im Haus 1 im Bereich der ehemaligen Chirurgie umfassende Sanierungsmaßnahmen statt. Insgesamt werden von den Barmherzigen Schwestern, dem Land Tirol sowie den Gemeinden in den Bezirken Imst und Landeck bis 2023 rund 108,9 Millionen Euro am Standort Zams investiert. Das Krankenhaus St. Vinzenz Zams ist damit eines der größten medizinischen Infrastrukturprojekte Tirols.