Wir engagieren uns dafür, Betroffenen und ihren Angehörigen die bestmögliche Unterstützung zu geben und gemeinsam Wege aus der psychischen Krise beziehungsweise zu einem möglichst unbeschwerten und erfüllteren Leben mit psychischer Erkrankung zu finden. Die stationäre Psychiatrie sowie die Ambulanz und Tagesklinik ergänzen die regionale Betreuungsstruktur in diesem Fachbereich.
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Leistungen
Der Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin ist auf die Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen und Störungen spezialisiert. Häufige Diagnosen sind depressive Störungen, Angststörungen, Belastungsreaktionen und Stresserkrankungen nach belastenden Lebensereignissen, Suchterkrankungen, psychotische Störungen sowie Anpassungsstörungen im Kontext schwerwiegender körperlicher Erkrankungen.
Ziele der Betreuung:
- Verbesserung der Lebensqualität: Reduzierung der Symptome, Förderung der Selbstfürsorge und Unterstützung bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben
- Erhalt von Beziehungen und sozialen Rollen: Wiederherstellung und Pflege von sozialen Kontakten sowie Integration in die ursprüngliche Umgebung
- Langfristige Betreuung: Schaffung einer nachhaltigen Betreuungsstruktur außerhalb des Krankenhauses
Der Ansatz basiert auf einem partnerschaftlichen Modell der psychiatrischen Behandlung und orientiert sich am Recovery-Konzept (Genesungskonzept). Durch das interdisziplinäre Team werden die Stärken von Fachkräften aus den Bereichen Psychiatrie, psychiatrische Krankenpflege, Klinische Psychologie, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Ergotherapie, Physiotherapie EX-IN Genesungsbegleitung sowie Verwaltung zusammengeführt.
Psychiatrische Tagesklinik
Die psychiatrische Tagesklinik stellt auf der einen Seite eine wichtige Ergänzung zur psychiatrischen Ambulanz dar, mit einem klaren Fokus auf die akute psychiatrische Behandlung. Auf der anderen Seite bietet die tagesklinische Therapieform eine wertvolle Alternative zur vollstationären Behandlung und ermöglicht den Patient*innen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Durch den kontinuierlichen Kontakt mit ihrer Herkunftsumgebung und die Einbeziehung ihres sozialen Umfelds können wir eine ganzheitliche und effektive Behandlung gewährleisten.
Dauer der Therapie
Die Dauer der tagesklinischen Behandlung variiert je nach den individuellen Bedürfnissen, sollte jedoch maximal 3 Wochen nicht überschreiten.
Behandlungsindikationen
Die Tagesklinik richtet sich an Menschen, die unter akuten psychischen Störungen leiden und Interesse an einer Behandlung haben, während sie über eine ausreichend stabile Wohnsituation sowie angemessene Mobilitätsangebote verfügen. Langfristige psychotherapeutische oder rehabilitative Behandlungen werden an der Tagesklinik nicht angeboten.
Zuweisungsweg
Die Zuweisung an die Tagesklinik erfolgt ausschließlich über die psychiatrische Ambulanz. Nach einer vertieften diagnostischen Abklärung und einer ersten Therapieplanung werden gemeinsam mit den Verantwortlichen der Tagesklinik die Aufnahmeindikation sowie die Ziele festgelegt und ein entsprechender Termin vereinbart.
Das Therapieangebot im Überblick
Das Therapieprogramm verläuft nach einem strukturierten Wochenplan, der individuell auf jede*n Patient*in zugeschnitten wird. Die Ziel- und Methodenplanung erfolgt in Abstimmung mit der*dem Patient*in und ist therapeutisch auf die spezifische Störung ausgerichtet. Der wöchentliche Plan wird entsprechend dem Schweregrad der Erkrankung angepasst und beinhaltet:
- erweiterte multiprofessionelle Diagnostik
- medikamentöse Anpassungen und Stabilisierung
- körperliche Stabilisierung
- multiprofessionelle Behandlung in Einzel- und Gruppensettings: Psychiatrische und Psychotherapeutische Medizin, psychiatrische Pflege, klinische Psychologie, Psychotherapie, Ergotherapie, Peerberatung von psychiatrieerfahrenen Genesungsbegleitern, Physiotherapie, Diätologie
- Krisenintervention und Beratung
- Psychoedukation und Informationsvermittlung
- stabilisierende Therapieangebote: kognitives Training, Achtsamkeitstraining, Emotions- und Stressregulation, Training von Alltagsfähigkeiten, Skills-Training zur Selbstregulation, Bewegung und Sport, Freizeitaktivitäten und Kochgruppen
- Angehörigenarbeit: Information, Beratung und gemeinsame therapeutische Angebote; bei Bedarf auch Kooperation mit Schulen und Arbeitgebern
- Einbeziehung von Selbsthilfegruppen
- Zusammenarbeit mit sozialpsychiatrischen Einrichtungen: aufsuchende Dienste, betreutes Wohnen, Suchtberatung, Beschäftigungsinitiativen, Arbeitsrehabilitation, Hauskrankenpflege
- Indikationsstellung und Therapieplanung: weiterführende spezielle störungsspezifische Behandlungen, vollstationäre Aufnahmen oder sozialpsychiatrische Anschlussbetreuung
Psychiatrischer Konsiliardienst
Der Psychiatrische Konsiliardienst des Krankenhauses Zams bietet spezialisierte Unterstützung für Patient*innen auf allen Stationen und Ambulanzen, die neben ihren körperlichen Erkrankungen auch unter akuten psychiatrischen Problemen leiden. Dieser Service ist darauf ausgerichtet, sowohl die psychiatrische Diagnostik und Therapie der Patient*innen durchzuführen als auch die Behandlungsteams anderer Stationen und Ambulanzen mit ihrer fachlichen Expertise zu unterstützen.
Zuweisung
Die psychiatrische Untersuchung und Behandlung der Patient*innen werden während deren stationären Aufenthalts durch die verantwortlichen Ärzt*innen der jeweiligen Abteilung angefordert.
Tätigkeitsprofil
- Erhebung der Krankheitsgeschichte: Führen eines persönlichen Gesprächs zur Erfassung des bisherigen Krankheitsverlaufs und der aktuellen Symptomatik
- Diagnostik: Erstellung einer fundierten Diagnose unter Berücksichtigung der sozialen und körperlichen Situation des*der Patient*in, gegebenenfalls Anforderung zusätzlicher körperlicher Untersuchungen
- Behandlungskonzept: Entwicklung eines individuellen Behandlungskonzepts, das medikamentöse Therapien sowie begleitende und weiterführende ambulante oder stationäre Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten umfasst
- Aufklärung und Information: umfassende Aufklärung über die Erkrankung und die empfohlenen therapeutischen Maßnahmen, einschließlich Unterstützung bei der Organisation der Zuweisung an nachbehandelnde Einrichtungen
- Kommunikation mit der anfordernden Abteilung: regelmäßiger Austausch mit der anfordernden Abteilung zur Koordination und Integration der Behandlung
- Kontrolltermine und Weiterleitung: Kontrolltermine und Anbindung an ambulande und niedergelassene Versorgungsstrukturen
- Beratung von Angehörigen: Information und Beratung der Angehörigen, um eine umfassende Unterstützung des*der Patient*in sicherzustellen
Klinisch-Psychologischer Konsiliardienst
Der Klinisch-Psychologische Konsiliardienst steht zur Verfügung, um bei der Bewältigung psychischer, sozialer und körperlicher Beeinträchtigungen sowie Lebenskrisen, Depressionen, Angst- und Abhängigkeitserkrankungen, Burn-out, psychosomatischen Erkrankungen und traumatischen Erfahrungen Unterstützung zu bieten. Bei Bedarf kann dieser Dienst im Rahmen einer interdisziplinären Versorgung hinzugezogen werden.
Behandlung
Im Fokus der klinisch-psychologischen Behandlung steht der Mensch mit seinen individuellen Anliegen und Ressourcen. Ziel ist die Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Lebensqualität durch eine umfassende Anamnese und die Aktivierung von Bewältigungs- und Schutzmechanismen.
Die Behandlung umfasst:
- Bewältigung von Angst, Stress und Depressionen
- Aufklärung über psychische Erkrankungen
- Entspannungsübungen
- Krisenintervention
- Schmerzbehandlung
- Stärkung der Selbstkompetenz
- Unterstützung bei der Diagnose- und Krankheitsbewältigung
Beratung
- Lebensgestaltung und gesundheitsförderndes Verhalten
- Erziehungsfragen und familiäre Angelegenheiten
- Suchtmanagement
- Begleitung beim Beginn oder der Fortführung einer psychologischen oder psychotherapeutischen ambulanten Behandlung
Psychoonkologische Begleitung
Die psychoonkologische Begleitung unterstützt bei der Auseinandersetzung mit Krebserkrankungen und deren Folgen. Diese umfasst die Phase der Erstdiagnose, akute Krisen, Überlastungssituationen oder auch das fortgeschrittene Krankheitsstadium.
Schwerpunkte sind:
- Orientierung bei der Informationsfülle
- umgehen lernen mit Verunsicherung, Ohnmacht und Ängsten
- Förderung von Hoffnung und neuem Mut
- Entwicklung individueller Bewältigungsstrategien
- Planung und Umsetzung konkreter Bewältigungsschritte
Diese besondere Begleitung steht sowohl für stationäre Krebspatient*innen als auch für Patient*innen der onkologischen Tagesklinik zur Verfügung. Auf Wunsch kann auch eine Unterstützung der begleitenden Angehörigen erfolgen.
Kontaktaufnahme
Die Zuweisung zu einem psychologischen Gespräch erfolgt durch behandelnde Ärzt*innen oder auf Empfehlung des Pflegepersonals. Es besteht auch jederzeit die Möglichkeit, eigenständig den Wunsch nach psychologischer Unterstützung zu äußern, sei es bei der Aufnahme oder während des stationären Aufenthalts.